Auch dieses Jahr stand die Webinale Berlin – wo zeitgleich auch die International PHP Conference (Spring Edition) stattfand – voll und ganz im Fokus vieler relevanter Themen. Dabei sagt der Beiname „Holistische Konferenz“ bereits aus, dass das Augenmerk nicht nur auf einem einzelnen, sondern unterschiedlichen Gebieten liegt. So konnten viele Key-Takeaways in den Bereichen Webentwicklung, SEO, eCommerce, Social Media, Voice Search, künstliche Intelligenz und DSGVO erlangt werden. Wir gehen auf unsere wichtigsten 5 Highlights der Webinale 2018 ein.
1. Alexa, Google Home und weitere Voice Search Assistenten
Ganz im Zeichen des Trends der Vorjahre, war es absehbar, dass Voice Search eine besonders große Rolle auf der Webinale Berlin spielen wird. Mit einem ganztägigen Workshop von Ivo Wessel von iCodeCompany startete die Konferenz. Den Besucherumfragen zufolge fand dieser Workshop mit dem Titel „Lernen Sie Alexa kennen. Die Entwicklung von Skills für Amazons Echo-Geräte“ sehr großen Anklang. Doch auch viele weitere Sessions machten darauf aufmerksam, dass der Familienzuwachs der Zukunft womöglich anders aussieht, als man es bisher kennt. Intelligente Geräte, die einem dabei helfen, den Alltag zu bewältigen, werden zunehmen. Die dauerhafte Anwesenheit im Internet ist unumgänglich. Dabei wurde vor allem eines klargemacht: Man „geht“ nicht mehr ins Internet. Es wird allgegenwärtig sein. Egal ob in Form von Alexa, einem smarten Kühlschrank oder einem Smart-Home.
Mehrfach verwiesen wurde auf Googles aktuelles Video zum Google Assistant, der bereits problemlos Friseurtermine oder Restaurantreservierungen erledigen kann. Dieses Paradebeispiel wurde nicht nur als zukunftsweisend deklariert, auch potentielle Probleme, die damit künftig einhergehen könnten, standen im Raum. Indirekt wurden etwaige Themengebiete auch im Rahmen eines „Future Ehtics“ Vortrags erörtert. Das klare Key-Takeaway hier lautet, stets so zu agieren, wie es für die Menschheit nachhaltig ist. Klingt einfach, wird jedoch oft nicht Betracht gezogen.
2. Content ist weiterhin King
Egal ob es um Voice Search oder klassische Anfragen an Suchmaschinen geht: Content ist und bleibt King. Das wurde auch auf der diesjährigen SMX München mehrfach festgehalten. Sowohl André Naumann von Google bestätigte das, als auch weitere Vorträge rund um Content-Writing und E-Mail Marketing belegten klar, dass die Wahl der korrekten Sprache zum gewünschten Ziel führt. Obwohl Änderungen im Google-Algorithmus kommen werden was die Verschlüsselung von Websites betrifft und auch die Relevanz von Website-Performance zunehmend wichtiger wird, sind es größtenteils immer noch die Inhalte, die darüber entscheiden, ob eine Seite gut rankt, oder nicht. Das sollte man nicht vergessen, wenn es darum geht, neuen Content zu erstellen sowie alten zu verbessern und zu warten.
3. Performance wird ganz groß geschrieben
Eben noch erwähnt, dass Content besonders wichtig ist, ist es trotzdem auch essentiell zu erwähnen, dass die Ladezeit von Websites ein weiterer springender Punkt ist. Google wird ab Juli 2018 in der mobilen Suche vor allem schnell ladende Websites bevorzugen. Wie aber bereits angedeutet, hat André Naumann von Google bekräftigt, dass langsamere Seiten mit passenden Inhalten ebenso gut ranken können, wenn sie für den Nutzer passend erscheinen. Nichtsdestotrotz bedeutet das im Umkehrschluss, dass schnelle Websites ein äußerst wichtiges Kriterium für Google Rankings werden. Google hat das bereits seit längerem im Unternehmensblog angekündigt. Nun wird aber Ernst gemacht. Es gilt außerdem als wahrscheinlich, dass andere Suchmaschinen nachziehen werden und Website-Performance auch für Desktop-Suchanfragen relevanter werden könnte.
Wie wichtig Website-Performance künftig wird zeigt sich vor allem daran, dass eigens ein ganztägiger Workshop von Sven Wolfermann zum Thema Webperformanceoptimierung 2018 abgehalten wurde. Zusätzlich gab es einen Vortrag zu Performance-Optimierung für CMS getriebene Websites, der sich zwar eher mit den Grundlagen von Website-Optimierung beschäftigte, jedoch zu den bekannten Punkten wie Bildoptimierung viele wissenswerte Details offenbarte. Dazu zählen beispielsweise das Entfernen von Farbprofilen aus Bildern, das relativ neue Bildformat WebP oder das bewusste Arbeiten mit Unschärfe im Hintergrund, um Daten besser komprimieren zu können.
4. Augen auf Webentwicklung und Webdesign
Webentwickler und Webdesigner kamen auf der Webinale 2018 definitiv nicht zu kurz. Egal ob es um Typografie für fortgeschrittene Designer ging, Grids für Responsive Weblayouts sowie allgemeine CSS-Themen, Web-Apps oder unterschiedliche Prototyping-Szenarien. Hier kam jeder auf seine Kosten. Obwohl hier viele unterschiedliche Vortragende am Werk waren, war eine sich wiederholende Nachricht klar erkennbar: User-Experience, Nachhaltigkeit und Performance sind die Key-Elemente, wenn es um Webdesign sowie Webentwicklung geht. Diese Botschaft erscheint zwar trivial, jedoch wurde mit mehreren Beispielen untermalt, dass das im Jahr 2018 wichtiger ist, denn je. Plumpes Design von Webapplikationen führt zu geringerer Accessibility und verhindert Barrierefreiheit. Auch wenn Funktionalität wichtig ist, setzten viele Vortragende ein Zeichen, indem sie dem User Interface besondere Bedeutung zusprachen. Ein Beispiel dafür war der Talk „UI First! Innovative Anwendungen effizient und nutzerzentriert entwickeln“ von Jan Persiel und Dennis Reimann.
5. Wir können noch viel über Suchmaschinen lernen
Suchmaschinen lernen ständig dazu. Nicht nur, weil diese laufend weiterentwickelt werden. Sie lernen grundsätzlich aufgrund unserer vielen Eingaben. Aufgrund des Verhaltens von Suchmaschinen können wir aber im Umkehrschluss ebenso vieles von ihnen lernen. Das hat vor allem Thomas Mindnich von ITam klargestellt. Kann man mit Black Hat SEO-Techniken, die Google klar untersagt das Ranking beeinflussen? Natürlich! Sonst würde Google diese nicht vehement verbieten. Damit wollte der Vortragende zweifelsohne niemanden dazu anstiften, solche Techniken anzuwenden. Er machte damit aber klar, dass man in Teilen Einblicke erlangen kann, wie Google, Bing und Yahoo funktionieren. Denn wenn man erst versteht wie das System arbeitet, kann man auch seine SEO-Praktiken bestmöglich darauf abstimmen. Ein augenöffnender Vortrag, der zeigte, dass die „guten, alten Zeiten“ der klassischen Suchmaschinenoptimierung von 2005 noch nicht vollständig gezählt sind. Andererseits gibt es viele Praktiken, die damals schon falsch waren, und es weiterhin sind. Um das in Projektteams oder gegenüber Arbeitskollegen zu beweisen empfiehlt Thomas Mindnich die Erstauflage des Buchs „Suchmaschinen-Optimierung“ von Sebastian Erlhofer. Denn das Argument „das war damals schon falsch, und ist es auch heute noch“ ist seiner Erfahrung nach äußerst effektiv 😉
Das war die Webinale 2018
Die Webinale Berlin sowie die Internationale PHP Konferenz in der Frühlingsausgabe fanden gemessen an der Besucherzahl großen Anklang bei fachkundigen Interessenten. Vergleicht man das Angebot der Webinale in Anbetracht der Kosten, die anfallen, kann sich die Konferenz sehen lassen. Denn viele andere Events sehen sich mit steigenden Eintrittspreisen konfrontiert, bieten jedoch deutlich weniger Vorträge und leiden vor allem unter den horrenden Kosten großer Veranstaltungszentren. Wir empfehlen die Webinale Berlin daher für motivierte SEOs, Webdesigner, Webentwickler, aber auch Web- bzw. IT-Projektleiter, Content-Writer und Interessenten an zukunftsweisenden Internettechnologien.