Emojis in Länder-Domains möglich

Früher musste sich das Internet mit klar vorgegebenen Top-Level-Domains begnügen. Diese waren zunächst auf wenige Ausprägungen beschränkt und wurden im Laufe der Zeit erweitert. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Neuartigen Top-Level-Domains, die vom klassischen .com oder .net abweichen. Mit .club, .xyz oder auch Wörtern wie .berlin, die einen klaren Zweck verfolgen, ist das Spektrum deutlich erweitert worden. Nun ist es auf der anderen Seite der Domains erneut so weit. Durch den Einsatz von Emojis in Domains werden eine Menge neuer URLs freigegeben.

Emoji-Domains für alle

Künftig soll es bei vielen Länder-Domains und auch in allgemeinen Domains möglich sein, Emojis im Namen zu tragen. Eine Domain wie ?.to oder ❤.la soll damit in den Alltag des Internets integriert werden. Konkret ausgedrückt besteht diese Möglichkeit bereits für einige Domains. Zu den bekannteren zählen .to, .ws, .org und .info. Nicht alle Domain-Registrare bieten die Option, Emoji-Domains anzumelden. Den Emoji selbst kann man dabei in den wenigsten Fällen direkt verwenden. Vielmehr bedarf es einer Umrechnung in den Unicode-Wert davon.

IDN/Punycode Converter

Unter dem Namen Punycode wurde die Methodik bekannt, die es ermöglicht zwischen IDN und Text bzw. Unicode zu konvertieren. Erreichbar ist der Punycode Converter online. Damit können viele Emojis – obgleich bei weitem nicht alle – in Unicode umgewandelt werden, um anschließend zu prüfen, ob die Domainnamen noch verfügbar sind. Derzeit werden nur die gängigsten Emojis unterstützt und sind zur Registrierung von Domains erlaubt. Das könnte sich in Zukunft noch ändern.

Große Auswahl an TLDs mit Emojis

Große Auswahl an TLDs mit Emojis

Probleme mit Emojis in Domains

Dass diese Neuerung mit Problemen einhergehen kann, ist absehbar. Dabei gibt es Kritik von mehreren Seiten, wodurch es zu verschiedensten Anmerkungen kommt.

  • Einerseits können Emoji-Domains nicht überall korrekt angezeigt werden. Trotz der möglichen Umwandlung in eine Unicode-Zeichenfolge handelt es sich dabei um Sonderzeichen. Nicht alle Browser erlauben die Anzeige von Emojis in der URL-Zeile problemlos. Chrome und Firefox sind hier die Vorzeigemodelle, bei denen bereits die meisten Fälle funktionieren. Doch besonders in Apps oder auf älteren Systemen jeglicher Art dürfte es hier zu schwerwiegenden Problemen kommen.
  • Andererseits hagelt es bei Emojis in Domains Kritik von Datenschützern und Sicherheitsbeauftragten. Viele Personen sind der Meinung, dass die Verwendung von Emojis besonders Phishing-Attacken Tür und Tor öffnet. Es gibt viele Emojis, die sich sehr ähneln. Aus diesem Grund sei es ein leichtes, für Verwirrung zu sorgen und Benutzer auf eine falsche Fährte zu locken.
  • Zusätzlich gibt es Kritik von diversen Onlinecommunities, die zwar wenig Gründe, jedoch viel Abneigung gegen Emojis äußern. Die Rede ist von zu kindlichem Auftreten und einem Rückschritt bei ernstzunehmenden Technologien wie dem Internet.

Ob man sich die Kritik des letzten Punktes zu Herzen nehmen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Die ersten beiden Punkte sind jedenfalls ohne jeden Zweifel valide und sollten bedacht werden, bevor man eine Emoji-Domain in Betracht zieht. Wie Suchmaschinen Emoji-Domains behandeln werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

4 Kommentare

  1. Tylor 8. März 2018 Antwort
  2. Cassandra 10. März 2018 Antwort
  3. Burkan 16. März 2018 Antwort
  4. Ben 1. April 2018 Antwort

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