Facebook möchte sich künftig darauf fokussieren, erstellte Beiträge für den engen Freundeskreis und gute Bekannte stärker hervorzuheben. Was für viele eine gute Nachricht ist, birgt für Unternehmen und Agenturen sehr negative Konsequenzen. Die organische Reichweite sinkt damit enorm. Facebook geht diesen Schritt ganz bewusst, doch die Fragen über das „Warum“ bleiben offen. Monetäre Anreize seitens des sozialen Netzwerks stecken laut Facebook Gründer Mark Zuckerberg nicht dahinter. Wir behandeln alle wichtigen Änderungen in Bezug auf die Facebook Reichweite und was man nun tun kann.
Facebook – Connecting People
Moment, das kennen wir doch schon, oder? Der ursprüngliche Gedanke von sozialen Netzwerken war eben jener, der nun als neues Ziel deklariert wird. Freunde, enge Bekannte und die Familie sollen zusammengebracht werden. Facebook betont damit den Fokus auf soziale Interaktionen, ja sogar sozialem Engagement. Ob soziale Netzwerke in der aktuellen Form wirklich Face-to-Face-Gespräche ersetzen können, können wir nicht beantworten. Facebook möchte aber auf jeden Fall mehr Qualität anstelle von Quantität bieten. Mark Zuckerberg betonte sogar, dass er froh darüber sei, wenn Personen weniger Zeit auf Facebook verbringen und anstelle dessen mehr essentielle Inhalte erleben dürfen.
Viel Geld für Nichts?
Hat man nun in den vergangenen Jahren viel Zeit und Geld in den Aufbau eines Facebook-Kanals gesteckt, schmerzt eine solche Änderung im Algorithmus des sozialen Netzwerks sehr. Wie Netzproduzenten berichtet, ist die organische Reichweite einiger Seiten auf unter 3% gefallen. Das ist im Vergleich zu den Prozentsätzen, die einmal über 10% lagen ein starker Rückgang. Nur noch sehr wenige der eigenen Follower und „Likes“ sehen damit noch organische Inhalte. Sollte man Like-Angaben unter dem 5-stelligen Bereich haben, ist die Anzahl an erreichten Personen sehr überschaubar. Facebook erzwingt damit den ständigen Austausch von Freunden und Bekannten auf der Plattform. Dieser Austausch ist zweifelsohne kein schlechter Grundgedanke. Unternehmen, die nun aber seit Jahren Communities aufgebaut haben, sind aber trotz allem die großen Verlierer.
Facebook Reichweite: retten, was zu retten ist
Wie sehen nun meine Facebook-Fans weiterhin möglichst viel meiner Inhalte? Es gibt mehrere Methoden, die dabei helfen können, Beiträge sichtbar zu gestalten. Dabei funktionieren manche Varianten sehr gut, andere eher mäßig.
- Da Facebook die Interaktionen von Freunden und nahen Bekannten fokussiert, kann man sich darauf konzentrieren, Beiträge zu posten, die das Erwähnen von solchen Freunden bewirkt. Viele Gewinnspiele erfordern beispielsweise das Markieren von Freunden. Gleichzeitig kann diese Praktik aber auch Benutzer nerven oder verärgern. Zusätzlich plant Facebook, „penetrante Beiträge“ zu bestrafen. Wer weiß, ob solche Interaktionsaufforderungen künftig unter solche Regelungen fallen.
- Facebook-Seiten können von Benutzern zur Lieblingspage erklärt werden. Das muss jedoch der Benutzer aus freien Stücken entscheiden und eigens einstellen. Diese Funktion ist auch der Grund, warum viele Seiten derzeit darauf hinweisen, dass die Follower sie als hochpriorisierte Seite markieren sollen. Leider wird eine solche Aufforderung an vielen Personen abprallen – oder sie gar nicht erst erreichen. Hier kann man also höchstens auf einen harten Kern von Benutzern zählen.
- Hohe Medienwirksamkeit zeigt sich auf Facebook vor allem bei Bildern, Videos und Live-Videos. Schlichter Text, besonders lange Passagen, werden von Benutzern rasch als uninteressant erachtet. Möchte man möglichst viele Interaktionen von Personen erhalten, sind Videos und Live-Videos, in denen zu diversen Aktionen aufgerufen wird eine Möglichkeit. Auch Bilder können Rätsel oder andere Inhalte bereitstellen, die Personen beschäftigen. Wichtig ist es hier, kreativ zu sein.
- Es wurde schon von vielen Personen berichtet, doch auch wir weisen einmal mehr darauf hin: Content ist König. Gute Inhalte sorgen auch für bessere Resultate in Sachen Benutzerengagement. Eine konsistente Content-Strategie sowie durchdachte Postings können Wunder wirken und sich auch trotz der Änderungen im Facebook Algorithmus immer noch viral verbreiten.
- Eine Methode bleibt von der Umstrukturierung natürlich unberührt: Geld regiert weiterhin die Welt. Sollte man also entsprechende Werbebudgets zur Verfügung haben – im Idealfall deutlich als vor dieser Algorithmusänderung – kann man auf diese Weise weiterhin viel ermöglichen und die Facebook Reichweite steigern. Doch auch wenn Facebook bestreitet, dass höhere Einnahmen für die Änderungen verantwortlich sind: Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass damit nichts günstiger wurde.