Ein Facebook-Manager hat sich in einem Memo an alle Mitarbeiter im Jahr 2016 scheinbar im Ton vergriffen. Damit kommt Facebook nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. In dem Memo hieß es, dass die Plattform Facebook um jeden Preis wachsen muss. Der springende Punkt dabei ist, dass es kosten kann, was es wolle. Mark Zuckerberg dementierte diese Meinung sofort und betont, dass der Zweck nicht die Mittel heiligt.
Auch wenn es „hässlich“ ist: Facebook soll wachsen
Das Newsportal Buzzfeed hat kürzlich berichtet, dass der hochrangige Facebook-Manager Andrew Bosworth in einem intern ausgesendeten Memo im Jahr 2016 fragwürdige Aussagen von sich gegeben hat. Demnach hieß es in dem Memo des Social Media Unternehmens, dass der Wachstum des Netzwerks um jeden Preis geschehen muss. Im exakten Wortlaut schrieb Bosworth unter anderem die folgenden Zeilen.
Wir verbinden Menschen untereinander. Punkt. Darum ist alles, was wir tun um zu wachsen, gerechtfertigt. Alle fragwürdigen Methoden, um Kontakte zu importieren. Alle ausgetüftelten Sachen, nur um sicherzustellen, dass Menschen von Freunden gefunden werden können.
Inzwischen hat Andrew Bosworth Stellung zu dem nun veröffentlichten Memo genommen. Er teilte mit, dass er die Ansichten der intern publizierten Zeilen nicht mehr teile. Angeblich habe er das auch schon damals nicht getan. Warum das Memo dennoch versandt wurde, bleibt offen. Der CEO und Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, hat ebenfalls ein Statement zu dieser Angelegenheit abgegeben. Dieser betonte, dass der Zweck niemals die Mittel heiligen könne und distanziert sich damit klar vom Facebook Memo.
Facebook für Social Media Agenturen noch relevant?
Die Ansage fiel damit deutlich klarer aus, als beim erst kürzlich präsenten Facebook Datenskandal rund um den weltweiten Aufruf, der #DeleteFacebook Kampagne zu folgen. Dabei hat sich herausgestellt, dass Facebook eine enorme Masse an Daten verkauft hat, wodurch Agenturen diese einsetzen konnten, um gezielte Wahlwerbung und Wahlbeeinflussung bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl zu betreiben.
Durch diese seit einigen Wochen andauernden Negativschlagzeilen dürften viele Social Media Agenturen Kunden auf Facebook verlieren. Die Nachfrage könnte vor allem auf lange Sicht stark darunter leiden. Derzeit empfiehlt es sich nicht, große Kampagnen auf Facebook zu betreiben. Gleichzeitig könnte die sinkende Nachfrage für geringere Kosten beim Schalten von bezahlten Anzeigen verursachen. Vermehrtes Benutzerengagement kann derzeit Twitter verzeichnen. Sollte dieser Trend anhalten, kann es wichtig sein, SEO und Content entsprechend zu verlagern.