Viele Website-Betreiber stellen sich die Frage, ab wann es sich lohnt, das eigene Portal oder seinen persönlichen Blog zu monetarisieren. Recherchiert man nach konkreten Antworten, erhält man überwiegend schwammige Angaben aus denen man wenig herauslesen kann. Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit konkreten Beispielen um einen möglichst guten Einblick zum Thema Website monetarisieren geben zu können. Wir behandeln, ab wann sich AdSense oder ein anderes Werbenetzwerk lohnt, wie viel Geld man mit einer Website verdienen kann und wie viele Besucher man braucht, um von Werbung leben zu können.
Warum Werbung einblenden?
Bevor wir die Möglichkeiten von Website-Monetarisierung und Beispiele dazu durchgehen, möchten wir für Einsteiger in die Thematik die Vorteile dieses Vorhabens aufzeigen. Denn warum sollte man seine schöne Website überhaupt mit hässlicher Werbung bekleben? Der einfachste Grund, nämlich Geld bzw. ein Passiveinkommen, liegt wohl auf der Hand. Doch es gibt noch weitere Gründe, die für die Einblendung von Werbeanzeigen sprechen können. Beispielsweise geht aus Umfragen hervor, dass viele Website-Besucher es als seriös empfinden, wenn Werbeanzeigen vorhanden sind. Die Voraussetzung dafür lautet allerdings, dass es keine aufdringliche Werbung ist. Pop-Under, Display-Overlays oder schlicht die ganze Seite voll mit Bannern sind somit tabu. Scheinbar empfinden Benutzer es aber als positives Zeichen von Größe und Relevanz, wenn eine Website mit Werbepartnern kooperiert. Es suggeriert, dass die Website gewissermaßen namhaft ist. Davon abgesehen kann mit Werbeeinblendungen eine leere Website auf schöne Weise gefüllt werden. Auch hier gilt aber wieder: weniger ist mehr. Ein bunter Banner kann ansprechend sein. Zehn davon sind definitiv nervig.
Welche Werbenetzwerke sind seriös?
Hat man sich dazu entschieden, auf seiner Website Werbung zu schalten, steht man vor der Qual der Wahl. Denn die Auswahl an Werbenetzwerken, die entsprechende Anzeigen zur Verfügung stellen, ist groß. Wir haben dafür in einem eigenen Beitrag unsere besten Empfehlungen im Detail beschrieben. Konkret sind das BidVertiser, SponsorAds, PropellerAds und als Alternative für möglichst genaue Anzeigen auch das gute, alte Google AdSense. Wir raten aber dringend zu einem der ersten drei, da diese zum Teil deutlich größere Gewinne ausschütten, die Anzeigen nach kurzer Anfangsphase ebenso sehr gut passend zum Thema angezeigt werden und die Freischaltprozesse schneller gehen.
Abseits der genannten gibt es leider sehr viele Ad-Networks bei denen man als Publisher, also als Website-Betreiber und Autor, wenig zu sagen hat. So kann es sein, dass wenn die Werbecodes und Skripte erst eingebunden sind, das Netzwerk die eigene Website mit flächendeckenden Overlays oder Pop-Unders versorgt, bin man manuell den Stecker zieht. Wir haben die Namen von zwei solchen Beispielen aus dem Artikel entfernt, da Beschwerde dagegen eingelegt wurde. Es gibt allerdings keinen Grund nervös zu werden, denn beide Netzwerke sind nicht mehr aktiv. Leider existieren aber auch weitere unseriöse oder allenfalls seltsam geregelte Werbenetzwerke. Wir raten daher, achtsam zu sein und unsere Empfehlungen auszuprobieren.
Bidvertiser testenSponsorAds testenPropellerAds testen
Wie viele Besucher braucht meine Website für ein gutes Einkommen?
Spätestens bei dieser Frage gehen die Antworten ganz weit auseinander. Zugegeben, es gibt hierfür keine exakte Antwort. Denn je nach Fachthema und Nische können bereits 1.000 Besucher für eine hübsche Summe sorgen. Bei allgemeineren oder breit gestreuten Themen hingegen kann es sein, dass selbst mit 100.000 Lesern nur wenig Gewinn erzielt wird. Beginnen wir daher mit der Klassifizierung.
Fachthemen im Finanzbereich, in der IT-Branche, bei Wirtschafsthemen und Großindustrien sind üblicherweise gewinnbringender als Lifestyle-, Mode- oder Boulevardthemen. Das liegt daran, dass hilfreiche Wirtschaftsmagazine ausgebildete Fachkräfte benötigen, von denen sich Leser Rat und Tat erwarten. Bei Unterhaltungsthemen hingegen gibt es eine Vielzahl an Bloggern, die freiwillig und auch ohne Einkommen darüber berichten. Das gestaltet Allgemeinthemen inflationär während technische, wirtschaftliche oder auch naturwissenschaftliche Segmente deutlich spärlicher vorhanden sind. Doch das bedeutet nicht, dass ein Wirtschaftsmagazin automatisch viel mehr verdient, als ein Modemagazin. Denn man muss auch bedenken, dass das Publikum bei einem Modemagazin viel größer ist, als bei ganz bestimmten Investitionsmethoden oder Fachgebieten. Während man also bei einer gut ausgebauten Website zu Kyprowährungen wie Bitcoin oder Ethereum pro Klick bis zu 0,50€ oder in manchen Fällen sogar 0,80€ erhalten kann, benötigt man bei stark verbreiteten Inhalten rund 100 Klicks für einen einzigen Cent.
Wer sich nun schon die Hände reibt, sollte wissen, dass Online-Fachzeitschriften nur dann so hohe Einkünfte pro Klick oder pro 1.000 Impressionen erhalten, wenn die Inhalte entsprechend hochwertig sind. Ein One-Pager mit ein paar Keywords genügt nicht, um hier hohe Revenues zu erzielen. In den meisten Fällen kann man mit solchen Websites sogar vom Ad-Network abgelehnt oder nachträglich ausgeschlossen werden. Auch das Klicken der eigenen Werbeanzeigen wird von den meisten Netzwerken streng überprüft. Spätestens nach mehrmaligem Vergehen führt das zu einer Sperre. Google AdSense und Media.net gehen hier besonders rigoros vor. Da hilft auch eine Begründung für versehentliche Klicks nichts.
Die goldene Regel bzw. Vorgehensweise umfasst folgende Schritte.
Passendes Website-Thema
Findet ein Thema, das Euch wirklich interessiert. Denn der Gedanke, über ein Thema zu schreiben, woran man kein Interesse hat oder wovon man womöglich gar nichts versteht, motiviert meist nur wenige Tage. Danach ist die Luft aus dem Projekt raus. Vertraut uns, wir sprechen aus Erfahrung 😉
Besucherzahlen steigern
Baut diese Website aus, bis mehrere Tausend Besucher pro Monat vorhanden sind. Es gibt zwar Werbenetzwerke, die kein Besucherlimit haben, der Aufwand ist allerdings nicht sinnvoll, wenn danach nur wenige Cent oder womöglich Euro pro Monat erwirtschaftet werden. Schließlich wird die Website durch das Einbinden von Werbebannern und -skripten auch minimal langsamer. Nur ein kleiner Nebeneffekt, auf den wir hinweisen möchten. Dieser ist einen einstelligen Betrag pro Monat definitiv nicht wert.
Um die Besucherzahlen zu steigern gibt es viele Möglichkeiten. Am besten ist aber immer noch relevanter, neuer und spannender Content. Fesselt Eure Leser, fasziniert sie mit noch nie dagewesenen Informationen. Doch auch, wenn diese Informationen nicht brandneu sind, kann man sie neu oder besser aufbereiten sowie um weitere Details ergänzen. Nicht immer müssen Inhalte vom Website-Betreiber stammen. Auch Benutzer können für sogenannten User-Generated-Content sorgen.
Wahl des Werbenetzwerks
Ist eine Besucherbasis vorhanden, kann man unterschiedliche Ad-Networks ausprobieren und experimentieren. Nicht alle Netzwerke bezahlen für jede Nische gleich gut. Außerdem bezahlen manche nach Impressionen, andere nach Klicks. Viele bieten Kombinationen an und machen es auch von den konkreten Werbemethoden, die man einsetzen möchte, abhängig. Hier gilt es, eine bis zwei Wochen lang Tests anzustellen. Diese Tests sollten jedoch dezent ablaufen. Das bedeutet, die Banner oder Werbeanzeigen sollten vorerst klein im Footer, anstatt prominent im Header oder als Overlay platziert werden. Andernfalls kann man unter Umständen für wenige Cent bereits viele Besucher verärgern. Das Motto lautet also langsam und zunächst unauffällig Banner- und Textwerbungen schalten bzw. Pay-Per-Click- oder Pay-Per-Impression-Werbung einbinden. Danach vergleicht man die Netzwerke und sieht, wo die größten Einnahmen erzielt werden konnten. Man sollte jedoch nicht ausschließlich danach urteilen. Denn auch Kundenservice und Benutzerfreundlichkeit sind sehr wichtige Faktoren von Ad-Networks.
Gute Absichten erhöhen die Einnahmen
Werbenetzwerke und Werbepartner sitzen am längeren Ast. Unseriöse Ideen sollten ganz schnell vergessen werden, denn selbst wenn man mehrere Wochen oder Monate durch eigene Klicks oder Freunde ein paar Euro erhält, kann das Netzwerk auch nachträglich Sperren verhängen oder im schlimmsten Fall Schadenersatz verlangen. Automatisierte Systeme prüfen sehr gründlich ob alles mit rechten Dingen zugeht und die geringen Gewinne durch Betrug sind es nicht wert. Denn man kann als Einzelperson oder auch als Team nicht für zehntausende Klicks sorgen. Das geht nur durch realen Traffic und echte Leser. Auch gekaufter Traffic wird ganz schnell erkannt, zumal solche Netzwerke meist alles von einer IP-Adresse oder in unrealistischen Zeitabständen senden. Lange Rede, kurzer Sinn: ehrlich währt am längsten und sorgt für die besten Einkünfte.
Passiveinkommen als Ziel
Wie viel Geld kann man mit einer Website verdienen, wenn sie gut läuft? Nach oben gibt es bekanntlich keine Grenzen. Mehr Besucher sind immer ein gutes Zeichen, jedoch nicht alles. Wichtig ist es, regelmäßig spannende Inhalte zu bieten. Egal, ob es neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Investment-Tipps oder neue Modetrends sind. Besucher suchen nach aktuellen Geschehen. Wenn also eine verschollene These von Albert Einstein auftaucht, Warren Buffet seine Lieblingsaktie preisgibt oder Heidi Klum die heißesten Schuhe des Sommers vorstellt, ist das ein guter Ansatz für weitere Themen. Dabei möchten wir auch erwähnen, dass es unklug ist, auf Clickbait zu setzen. Denn damit erreicht man nur kurzfristig Besucher. Stammkunden gewinnt man so nicht. Und auch der positive Effekt dieser einmaligen Meldung verblasst binnen kurzer Zeit. Eine langfristige Anhängerschaft, loyale Leser und treue Kunden sind daher deutlich erstrebenswerter. Diese kommen wieder, tragen mit Kommentaren zum Geschehen bei, empfehlen die Website unter Umständen weiter oder verteidigen es vielleicht sogar, wenn es wo in Kritik gerät. Kurzum ist der Aufbau von wiederkehrenden Lesern und Besuchern der beste Schritt zu einem regelmäßigen Passiveinkommen via Werbung auf der eigenen Website.
Ab wann kann man von Online-Werbung leben?
Ab welcher Besucheranzahl oder bei welchem CPP/RPM/CPM man von Online-Werbung tatsächlich leben kann, ist ebenfalls eine Angelegenheit, bei der die Meinungen weit voneinander abweichen. Erneut rufen wir in Erinnerung, dass unterschiedliche Portale abhängig von Thema, Besucheranzahl, Besuchertreue und Werbenetzwerk sehr stark abweichende Erträge bringen können. Die Frage, ab wann es sich es lohnt, eine Website zu monetarisieren, haben wir oben bereits beantwortet. Auch wenn diese Aussage sehr allgemein getroffen ist, liegt der Richtwert wie gesagt bei mehreren Tausend Besuchern pro Monat. Im Idealfall hat man bereits eine fünfstellige Anzahl an unique Users.
Website-Werbung als Rechenbeispiel
Gehen wir aber von einem Beispiel aus, an dem eine Website 6000 Besucher pro Monat hat. Das sind rund 200 Besucher pro Tag. Wichtig ist, dass es sich dabei um einzigartige Besucher handelt. Natürlich können Leser unterschiedliche Artikel lesen und mehrfach pro Tag vorbeikommen. Doch für manche Werbenetzwerke ist es wichtig, Werbung mit Hilfe von Impressionen an möglichst viele einzelne Personen auszuliefern. Geht man davon aus, dass die Click-Through-Rate, kurz CTR, bei 2% liegt, bedeutet das, dass 4 Personen pro Tag eine Anzeige klicken. Das ist nicht besonders viel. Bei einer Finanz-, Wirtschafts-, Unternehmensberatungs-, Diätologie-Website oder einer anderen ansprechenden Fachnische, die es nicht millionenfach gibt, worin jedoch Werbepartner ein potentielles Geschäft sehen, kann ein Klick für mehrere Cent sorgen. Behandelt man Themen, die für niemanden ein Geschäftsmodell darstellen, werden sich wenig Werbepartner finden. Das führt zu eher belanglosen Anzeigen auf seiner Website. Außerdem sollte beachtet werden, dass man nicht immer mit unmittelbaren Prozentwerten seiner Besucher rechnen kann. Denn inzwischen verwenden viele Benutzer Ad-Blocker und bekommen somit keine Werbung angezeigt.
Wie in unserem Online-Werbung-Ratgeber einleitend bereits erwähnt wurde, kann die Auszahlung unter Umständen bis zu 0,50€ pro Klick sein. Bleiben wir jedoch realistisch und nehmen eine Cost-Per-Click (CPP) von 0,10€ an. Das ist ein guter, aber kein überirdischer Wert. Wer nun rechnen kann, ist im Vorteil. Bei durchschnittlich 4 Klicks pro Tag führt das zu 12€ Einnahmen im Monat. Das mag nicht viel erscheinen, bietet aber viel Luft nach oben. Denn schon mit einer mäßigen Steigerung seiner Besucherzahlen und der damit einhergehenden Click-Through-Rate können die Klicks mit wenig Aufwand von rund 4 auf 6 pro Tag gesteigert werden. Schon liegen die Werbeeinnahmen bei 18€ im Monat. Rechnet man nun noch ein, dass geringe Beträge für Revenue per 1000 Impressions, kurz RPM oder Cost per Impression, kurz CPM, hinzukommen, kann man erneut mit 0,10€ pro Tag rechnen. Schon liegt der Gesamtertrag über 20€. Damit kann man bereits Domainkosten, einen Teil der Hosting-Kosten oder auch den monatlichen Betrag des verwendeten VPNs übernehmen. Und noch einmal möchten wir betonen: Hat man dieses Stadium erst erreicht, ist der laufende Ausbau davon relativ einfach machbar.
Wie kann ich meine Website noch monetarisieren?
Die erste Empfehlung für Website-Monetarisierung lautet in vielen Fällen Google AdSense. Doch wie wir weiter oben bereits festgehalten haben, ist das bei weitem nicht immer die passende Antwort. Vielmehr gibt es alternative Werbenetzwerke, die mehr Vorteile bieten. Abseits von Ad-Networks gibt es ebenfalls Methoden, um mit der eigenen Website Geld zu verdienen. Um diesen Artikel mit hilfreichen Querverweisen positiv abzuschließen, zeigen wir die beliebtesten Alternativmöglichkeiten zu Online-Werbung.
- Affiliate-Links: Mit Hilfe von Partnernetzwerken kann man Provisionen verdienen, sofern Besucher über die gesetzten Affiliate-Links kaufen.
- Produkte oder Dienstleistungen anbieten: Wenig überraschend kann man Geld damit verdienen, wenn man etwas anbietet. Das kann ein physisches Produkt oder eine digitale Dienstleistung sein. Was jedoch für viele überraschend ist, ist die Tatsache, dass man hiermit mehr Geld verdienen kann, als man in manchen Fällen annimmt. Oft muss man ein Projekt einfach wagen.
- Paywall: Premium-Dienste, besondere Inhalte oder Werbefreiheit kann man sich erkaufen. Mit einer Pay-Wall können Benutzer Premium-Inhalte freischalten, was als Website-Betreiber für ein Zusatzeinkommen sorgen kann. Hinter der Paywall muss man jedoch Inhalte mit tatsächlichem Mehrwert bieten, ansonsten ist das Geschäftsmodell zum Scheitern verurteilt.
- Werbeplätze direkt vermieten: Neben der Verwendung eines Werbenetzwerks kann man Banner von ganz bestimmten Anbietern und Marken direkt einbinden. Dazu muss man natürlich mit den Unternehmen in Verbindung treten und Interessenten finden.
- Links verkaufen: Wir raten zwar nicht dazu, der Vollständigkeit halber wird es aber erwähnt. Man kann auch Links verkaufen. Diese Methode ist jedoch nicht gerne gesehen und kann im Suchmaschinenranking sowohl für den verlinkten, als auch für den verweisenden problematisch werden.
- Bezahlte Beiträge/Postings: Gastbeiträge oder auch Social-Media-Beiträge können verkauft werden. Besonders Influencer bedienen sich solcher Methoden um für Marken, Produkte und Dienstleistungen zu werben.
Jede dieser Methoden bietet mehrere verschieden ausgeprägte Untermethoden. Die Möglichkeiten mit Websites Geld zu verdienen, den eigenen Blog zu monetarisieren oder von Online-Werbung zu leben sind durchaus weitreichend.