Facebook hat nicht nur die Möglichkeit, viele personenbezogene Daten zu sammeln. Spätestens nach den neuesten Erkenntnissen zum Datenschutzskandal rund um Facebook und Cambridge Analytica ist klar, dass das auch aktiv gemacht wird. Wie weitreichend hier gesammelt wird und welche persönlichen Daten Facebook von jedem Benutzer hat, möchten wir hier zusammenfassen.
Welche Daten sammelt Facebook wirklich?
Gesammelte Daten von Facebook gehen weit über Name, getätigte Statusmeldungen und private Nachrichten hinaus. Das wurde medial stark kommuniziert. Aus diesem Grund haben derzeit viele Social Media Agenturen mit neuen Anforderungen ihrer Kunden zu kämpfen. Fakt ist, dass auch Adressdaten, Geburtstage, Kreditkartendaten, Gesichtserkennungsdaten, verlinkte Konten, politische Einstellungen, aktive Sitzungen, Klicks auf Werbeanzeigen, besuchte Events, Telefonnummern, Mailadressen und viel mehr gespeichert werden. Letztere Beispiele sind besonders relevant, da mit Hilfe der Berechtigungen auf Android und Apple Smartphones auch die gesamten Kontaktdaten anderer Personen freigegeben wurden. Das bedeutet, dass auch Personen, die Facebook gar nicht nutzen und auch nie genutzt haben, trotzdem in den Datenverzeichnissen des Social Networks aufscheinen. Durch Erwähnungen und Namensnennungen sowie gemeinsame Fotos kann es unter Umständen sein, dass Facebook großflächige Profile von Personen hat, die niemals selbst in sozialen Medien aktiv waren. Von aktiven Personen ganz zu schweigen. Zusätzlich ist es die Kombination aller Daten, die das Big Picture ergibt. Während einzelne Informationen nutzlos sind, können sie im großen Ganzen als sehr detaillierter Lebensbericht fungieren.
Als SEO- und SMO-Agentur ist es aktuell ratsam, Kunden klarzumachen, dass Privates und Geschäftliches strikt getrennt bleiben sollte, sofern das nicht ohnehin klar geregelt ist. Da sich bisher viele Benutzer und Konzerne dazu entschlossen zu haben, sich an der #DeleteFacebook Aktion zu beteiligen, kann es durchaus zu geringerer Reichweite von bezahlten oder auch organischen Beiträgen kommen. Ob dieser Effekt nur temporär oder womöglich dauerhaft ist, lässt sich derzeit nur schwierig feststellen. Da nun viele Benutzer zu anderen sozialen Kanälen greifen, sollte man sich aber die Frage stellen, welche Daten Konkurrenten wie Twitter, Pinterest oder Snapchat sammeln. Denn auch dort – das Augenmerk richtet sich in diesem Fall auf Snapchat – gab es in der Vergangenheit große Datenlecks.
Wie kann ich die gesammelten Facebook Daten anfordern?
Um mit eigenen Augen zu erfahren, welche Daten Facebook von einem Profil hat, besteht die Möglichkeit, alle gesammelten Daten von sich herunterzuladen. Das geht erstaunlich einfach. Mit einem Klick auf „Einstellungen“ findet man im Reiter „Allgemein“ eine kleine Schaltfläche mit „Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter.“. Diese Schaltfläche ist bloßer Text und befindet sich unterhalb der eigentlichen Einstellungen.
Ein Klick auf den rot markierten Link genügt und man gelangt zum Bildschirm, wo die persönlichen Daten dann tatsächlich angefordert werden können. Mit einem simplen Klick auf den grünen Button wird das Erstellen des Archivs aller Daten in Auftrag gegeben. Dass natürlich auch diese Aktion bei Facebook gespeichert wird, ist klar. Facebook benachrichtigt die für das Konto hinterlegte Mailadresse, sobald das Datenpack vollendet ist. Spannend ist, dass viele Benutzer berichten, dass sie erst ihr Passwort eingeben mussten, bevor sie diese Daten anfordern konnten. Das war bei uns nicht der Fall. Erst wenn es ans Herunterladen der personenbezogenen Daten geht, wurde nach dem Passwort gefragt. Die Dateigröße variiert je nach vorhandenen Daten. Das kann von wenigen Megabyte bis zu mehreren Gigabyte reichen.
Bereits nach dem Anfordern der Daten sendet Facebook eine Mail an die hinterlegte Adresse. Darin befinden sich aber vorerst nur allgemeine Informationen. Das Erstellen des Datenarchivs benötigt mehrere Stunden. Der Downloadlink ist ab der Zusendung mehrere Tage gültig. Sollte man die Ansammlung persönlicher Daten von Facebook nicht binnen dieser Zeit herunterladen, müssen diese neu angefordert werden.
Es ist zwar unglaublich was da passiert. Aber dass nun alle so erstaunt sind dass FB Daten sammelt ist echt übertrieben. Wir wussten alle was hinter den Kulissen passiert. Also in allen Profilen bitte vorher überlegen und dann posten
Als Freelancer für Social Media Aufträge habe ich meine Kunden schon lange vor solchen Eskalationen gewarnt. Das hat mir sogar manchmal einen Job gekostet. Trotzdem ist es das einzig richtige einen Kunden auf die bestehenden Probleme hinzuweisen. Immerhin wurde ich mit der wochenlangen Berichterstattung zum Thema bestätigt.
Gaubt Ihr wirklich die Menschen lernen was daraus?
Jeden Tag neue Negativschlagzeilen und trotzdem geht die Nützung von Facebook nicht zurück.
Das einzig positive ist daß der Facebook Smartlautsprecher nichts wird.
Aber davon abgesehen hat niemand was daraus gelernt oder seinen Konsum eingeschränkt. Jeder hat weiterhin alles auf öffentlich und alle können es einsehen.
Ein Armutszeugnis für unsere Welt.