Whois-Domainabfragen werden künftig eingeschränkt

Seit rund einem Jahr ist nun bekannt, dass es innerhalb der europäischen Union zu einer neuen Datenschutzgrundverordnung kommen wird. Die Mitte des Jahres 2018 in Kraft tretende Verordnung betrifft viele Aspekte im Bereich Datenschutz und soll so für mehr Schutz der Persönlichkeitsrechte sorgen. Diese DSGVO, wie sie kurz genannt wird, hat Auswirkungen auf Domainprovider und deren Umgang mit den bereitgestellten Daten für Whois-Abfragen.

Whois-Abfrage mit Umwegen

Bisher konnte jede Person, die es wünscht in die Whois-Daten von Websites einzusehen, eine Abfrage starten. Dabei erhielt man bei einer Anfrage prompt den Namen, die Adresse und Kontaktdaten der Person, auf die die Website registriert ist. Das ist einerseits wichtig, wenn es zu Markenrechtsverletzungen kommt oder jemand aus anderen dringenden Gründen Kontakt mit dem Besitzer aufnehmen muss. Künftig sieht die neue Datenschutzgrundverordnung vor, dass hier nicht so einfach eingesehen werden kann. Das bietet sowohl für Befürworter, als auch für Gegner von Datenschutzaspekten Vor- und Nachteile.

DSGVO: Whois-Abfragen Zwickmühle

Domain-Registrare sehen sich hier in der Zwickmühle, wie das österreichische Newsportal Futurezone berichtet. Die Vergabestelle für österreichische Domains nic.at betont hier, dass sie einerseits die Regeln der DSGVO beherzigen müssen. Gleichzeitig muss es aber auch möglich sein, im Fall von unrechtmäßigem Verhalten von Websites, den Betreiber ausfindig zu machen. Hier ist es also denkbar, dass man für künftige Whois-Abfragen eine Zwischeninstanz einbauen muss. In dieser wird geprüft, ob das Anliegen einer Person relevant und legitim ist, um auf die Whois-Daten Einsicht zu nehmen. Ob sich eine solche Methodik für die gesamte EU durchsetzt, können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht behaupten. Grundsätzlich kann es jeder Domain-Provider separat regeln, sofern die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung eingehalten werden.

DSGVO als unüberwindbare Hürde?

Viele Unternehmen sehen sich derzeit mit den strikten Vorgaben der kommenden Datenschutzgrundverordnung konfrontiert. Besonders Anbieter und Dienstleister im Onlinebereich sind hiervon verstärkt betroffen. Letztlich betrifft diese Änderung aber alle, weshalb gemeinsame Lösungen gefunden werden müssen. Während Datenschützer zum Teil jubeln sehen sich viele Unternehmen vor einer überwindbaren Aufgabe. Die Anzahl an auffindbaren Ratgebern und juristischen Talks zur Thematik steigt jedoch. Das erleichtert die Anpassung von Diensten an die DSGVO. Wer sich bisher noch wenig Gedanken über den Umgang mit persönlichen Daten gemacht hat, die auf der eigenen Website eingeholt werden, dem legen wir dringend ans Herz sich mit der Thematik zu befassen.

Doch nicht nur lokale Unternehmen und Agenturen trifft die DSGVO. Auch Giganten wie Google, Facebook und Co stehen damit vor einer Herausforderung. Da die Strafen bei Vergehen äußerst hoch sind, können sich selbst weltweit agierende Unternehmen keine Verstöße leisten.

Verfasse einen Kommentar