Suchmaschinen ändern ihren Algorithmus regelmäßig und beugen so vor, dass irgendjemand die Funktionsweise davon ausnutzen kann. Außerdem werden Google, Bing und Co. auch deswegen weiterentwickelt, um mit der Zeit zu gehen und stets die relevantesten Inhalte zu liefern. Wir haben über mehrere Monate hinweg mit Hilfe mehrerer Websites getestet, wie organischer Traffic in Google unmittelbar erhöht werden kann. Dabei sind in den meisten Fällen nur wenige einfache Schritte notwendig. Der folgende Google organic Traffic Bericht enthält alle Erkenntnisse, die uns dabei geholfen haben, besseres SEO und eine höhere organische Reichweite zu erlangen.
Die schnelle Art, wie organischer Traffic erhöht wird
Unsere Resultate weisen viele Verbesserungsmöglichkeiten von Websites auf, die in kurzer Zeit erledigt werden können. Das ist in manchen Fällen überraschend, zumal wir ohne externe Hilfsmittel wie Linknetzwerke mit hohen Trust-Werten oder bezahlten Anzeigen gearbeitet haben. Auch Onpage-Analysen oder Website-Audits waren nicht der ausschlaggebende Grund für unsere positiven Ergebnisse. Wir zeigen im Detail, welche Methoden helfen, um den Google organic Traffic zu steigern.
Mehr und besser strukturierter Inhalt
Es klingt banal, doch viele SEO-Experten sind sich dieses Aspekts schon lange bewusst: Gut strukturierte Inhalte können in Suchmaschinen für deutlichen Aufschwung sorgen. Obwohl sich gegen Ende des Jahres 2017 in mehreren Fallstudien gezeigt hat, dass die top gerankten Websites zu diversen Kategorien weniger Inhalt aufweisen, als andere, kann mit längeren Artikeln weiterhin gepunktet werden. Wichtig ist dabei nicht das banale aufblasen eines Beitrags. Der Fokus muss auf Nutzen für die Leser liegen.
Noch wichtiger als das Erweitern um relevante Inhalte kann es sein, den Text besser zu gliedern. Überschriften, Medieninhalte oder auch optische Trennobjekte können dazu beitragen, dass ein Beitrag deutlich besser gelesen und verstanden werden kann. Aufzählungspunkte sollten nur dann verwendet werden, wenn tatsächlich Inhalte aufgezählt werden. Bei längeren Erklärungen pro Aufzählungspunkt, sind Absätze und Unterüberschriften das Mittel der Wahl. Absätze sollen rasch zur Sache kommen. Für eine Einleitung ist ohnehin zu Beginn des Beitrags gesorgt. Mit wenigen Kopiervorgängen kann ein Text auf diese Weise besser strukturiert und in seinem SEO-Wert verbessert werden.
Fast ohne dem Hinzufügen neuer Inhalte konnte der organische Traffic mit Hilfe dieser Methode um rund 11.2% gesteigert werden. Der Wert wurde im Durchschnitt berechnet, zumal er bei manchen Beiträgen geringer ausfiel. Von 421 Beiträgen verschlechterte sich die organische Reichweite nur bei 28, während sie bei allen anderen 393 stieg. Beim Verbessern der Lesbarkeit von Beiträgen konnten die organischen Besuche sogaar um 12.8% gesteigert werden. Das bedeutet jedoch deutlich mehr Aufwand und erbringt laut unserer Statistik gegenüber der einfacheren Methode nur einen geringen Mehrwert.
Aufwändiger als eine Neustrukturierung: das Verbessern der Lesbarkeit
Medieninhalte als unterstützende Elemente
Im vorangegangenen Punkt wurden neben besser strukturiertem Text auch Bilder erwähnt. Doch nicht nur Bilder, sondern auch Videos oder je nach Thema Audiodateien sowie andere Multimediaelemente können die Struktur eines Beitrags verbessern. Auch das Verständnis bei Lesern kann gesteigert werden, indem hilfreiche Elemente hinzugefügt werden. Von unpassenden Stockfotos ist daher abzusehen. Ablaufdiagramme, optische Veranschaulichungen oder visuelle Beispiele hingegen können äußerst hilfreich sein. Bei komplexen Erklärungen ist es abseits eines leicht verständlichen Texts eine gute Idee, mit Videos zu arbeiten. Ein Video oder auch ein Audioexempel kann binnen weniger Minuten sehr schwierige Themen behandeln. Obwohl Texte besonders für SEO wichtig sind und auch die Grundlage vieler Websites darstellen, können diese mit Bildern und Videos nur selten konkurrieren, wenn es um die Darstellung komplexer Sachverhalte geht.
Neben der Vereinfachung der dargestellten Inhalte können Bilder und Videos optimal zum Gliedern der Textinhalte eingesetzt werden. Damit der Fließtext regelmäßig eine Pause findet, kann ein Bild platziert werden, das das eben erwähnte zusammenfasst oder vereinfacht darstellt. Für besonders wissbegierige Personen kann ein Video vor dem letzten Absatz eingebettet werden. Es sei denn, das Video steht im Vordergrund des Artikels und soll möglichst viele Aufrufe erhalten. In diesem Fall empfiehlt sich die Platzierung nach dem ersten oder zweiten Absatz.
Das Hinzufügen eines einzigen relevanten Bildes oder eines Videos brachte in unseren Fällen eine durchschnittliche organic Traffic Steigerung von 7.5%. In den meisten Fällen wurden Bilder eingebaut, da nicht für jeden Sachverhalt ein Video verfügbar war. Zudem verlängert ein Video bei leicht verständlichen Themen nur die Sitzung des Benutzers und birgt wenig bis keinen Mehrwert.
Interne Linkstruktur verbessern
Jeder weiß, dass Backlinks für das Ranking einer Website wichtig sind. Doch Suchmaschinen achten auch darauf, wie Webauftritte intern verlinkt sind. Das Ziel von Google ist es, zu evaluieren, wie einfach ein Benutzer zu den gewünschten Ergebnissen kommt. Wenn eine Website viele interne Links zu einem bestimmten Beitrag setzt, geht die Suchmaschine davon aus, dass dieser Beitrag wichtig ist. In der Regel linkt man von weniger wichtigen Blogbeiträgen oder allfälligen Newsartikeln zu seinen relevanten Core-Seiten. Die oft auch Cornerstone-Seiten genannten Inhalte stellen in der Regel einen Besuchermagnet dar, erzeugen Leads, Conversions, Verkäufe oder sind aus anderen Gründen besonders wichtig für die Zielgruppe.
Übermäßiges Verlinken kann kontraproduktiv sein. Bei Einsatz mit Maß und mit Hilfe passender Schlagwörter können aber einzelne Seiten deutlich besser gerankt werden. In unserem Fall kam es bei mehreren Duzend Artikeln zu einem Vorrücken in Googles Suchergebnissen. Das führte zu einer Steigerung der organischen Besucher.
Überschriften an Keywords mit hohem Suchvolumen orientieren
Die H1-Überschrift eines Beitrags sollte sich ganz klar an jene Keywords wenden, die ein hohes Suchvolumen garantieren. Bei der H1-Überschrift zurückzustecken, um keinen Wettkampf mit der Konkurrenz zu riskieren, macht wenig Sinn. In einem Team können alle verbesserungsbedürftigen Seiten in Kürze überarbeitet werden. Eine gute Methode ist dafür das Verfassen eines besseren Beitragstitels unter Zeitdruck. Alle Mitglieder verfassen binnen 20 Sekunden einen Vorschlag und im Nu hat man genügend Vorschläge, über die abgestimmt werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass es sich beim Team um erfahrene Redakteure handelt, die abschätzen können, welche Begriffe hohes Suchvolumen aufweisen. Andernfalls sollte eine Person laufend die Suchvolumina prüfen. Wenn noch ein Schriftführer anwesend ist, kann dieser die ausgewählte H1 für jeden Beitrag unmittelbar einpflegen. Auf diese Weise konnten wir fast 100 Seiten in nur 50 Minuten verbessern.
In einer nachträglichen Überarbeitungsphase zeigte sich, dass dank der vielen Meinungen, die bei der von uns vorgeschlagenen Methode ins Spiel kommen, nur selten Suchbegriffe mit schwachem Volumen ans Tageslicht kommen. Auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Im Durchschnitt erzielten die bearbeiteten Beiträge 6.1% mehr organischen Traffic.
URLs anpassen
Viele Websites vergeben als URL für einen Beitrag den Titel des Artikels. Das kann in manchen Fällen in Ordnung sein. Meistens trägt das aber dazu bei, dass die URLs mit unnützen Füllwörtern bestückt werden. Aus diesem Grund sollte sich die URL auf die wichtigsten Keywords beschränken. Obwohl es zweifelsohne korrekt ist, dass URLs wichtige Suchbegriffe enthalten sollen und im Idealfall kurz und knapp gehalten sind, konnten wir mit dieser Methode fast keine Steigerung des organischen Traffics erzielen. Der Google organic Traffic ließ sich im Schnitt nur um 0.8% verbessern. Selbst bei wenig Aufwand stellt das ein Ergebnis dar, das zu wenig positiv ist.
Social Media Integration
Seit Jahren ist bereits bekannt, dass Suchmaschinen, insbesondere Google, Websites bevorzugen, die „sozial“ sind. Auch wenn es aus Sicht des Datenschutzes nicht optimal ist, ist der Einsatz von Social Plugins durchaus sinnvoll. Selbst kleine Blogs oder Websites, die wenig organischen Traffic aufweisen, sollten sich nicht davor scheuen, kaum verwendete Social Buttons einzusetzen. Viele Benutzer freuen sich darüber, Inhalte, die ihnen gefallen, direkt mit den Freunden teilen zu können. Da jedes Like und jeder Share wichtig sein kann, empfehlen wir die Verwendung von sozialen Komponenten. Bestmöglich sieht der Einsatz mit Hilfe einer 2-Klick Aktivierung aus. Dabei wird auch der Datenschutz beachtet, da die Social Buttons erst dann Daten senden können, wenn der Benutzer diese aktiviert.
Das WordPress Plugin „2 Click Social Media Buttons“ war eine der ersten Komplettlösungen für manuell aktivierbare Social Buttons. Auch freie jQuery oder JavaScript Code-Snippets gibt es dafür.
Metadaten optimieren
Auch wenn Google schon lange bessere Wege kennt, die Metadaten einer Seite sind praktisch die digitale Visitenkarte. Aus diesem Grund ist es wichtig einen passenden Meta-Titel sowie eine ausführliche Meta-Beschreibung anzugeben. Da Google Anfang 2018 die Länge der Meta-Beschreibungen verdoppelt hat, zeigt, dass Benutzer Einsicht in Websites haben sollen. Hier geht es also nicht darum, besser zu ranken, sondern mit Hilfe von aussagekräftigen Titeln und Beschreibungen bei Besuchern zu punkten. Phrasen wie „weitere Infos dazu hier“, „mehr lesen“ oder „das war noch nicht alles“ sind aus SEO-Sicht nicht immer optimal. Jedoch können sie einen Interessenten durchaus zu einem Klick verleiten und ihn länger auf der Website halten.
Wer denkt, dass Meta-Titel und Meta-Beschreibungen nur noch automatisch generiert werden sollen, der irrt. Gut formulierte Schlagzeilen sind immer noch ein wichtiger Faktor, um den organischen Traffic zu erhöhen (Meta-Keywords hingegen sind bereits seit langem irrelevant). Wir konnten beim Überarbeiten von 146 Artikeln für eine Reichweitensteigerung von 3.9% sorgen.
Wovon wir abraten: Relevante Keywords übermäßig häufig verwenden
Eine Praktik, die sich als nicht nützlich erwiesen hat, ist das Verwenden scheinbar relevanter Keywords in die Texte. Natürlich sollen Themen, für die man ranken möchte klar behandelt und zum Ausdruck gebracht werden. Was Google aber bitter bestraft ist die Methode des so genannten „Stuffings“. Darunter versteht man das übermäßig häufige Verwenden von Keywords. Die Suchmaschine achtet dabei aber nicht nur darauf, ob ein einzelnes Keyword zu oft verwendet wurde. Auch das Einsetzen vieler Suchbegriffe, selbst wenn diese jeweils nur einmal in Verwendung sind, erkennt Google in den meisten Fällen. Die Bestrafung folgt sogleich und der organische Traffic sinkt.
Fazit: SEO und Usability sind die besten Traffic Generatoren
Es ist recht klar ersichtlich, dass mit Hilfe natürlicher Methoden die besten Ergebnisse erzielt werden können. Um den organischen Traffic zu steigern hilft es nichts, mit Tricks zu arbeiten, die nur kurzfristig währen. Vielmehr sollte man auf Benutzerfreundlichkeit achten und SEO verbessern, wo es geht. Unnatürliche Methoden wie bewusstes „Stuffing“ oder der übermäßige Einsatz interner Links wirken sich meist negativ aus. Die Grenze zwischen positiven und negativen Methoden ist in den meisten Fällen erkennbar. Wir raten daher dazu, im Kleinen zu beginnen und fassen erneut zusammen:
- Inhalte strukturieren: dabei genügt oft simples Ausschneiden und Einfügen vorhandener Texte
- Bilder und Videos: hilfreiche Medieninhalte mit Mehrwert verwenden, schwammige oder unnütze sein lassen
- Interne Links: wenn ein Beitrag zu einem einschlägigen Keyword vorhanden ist, kann ein Link hilfreich sein; verbirgt sich hinter dem verlinkten Keyword nichts zum angegebenen Thema, ist der Verweis zu unterlassen
- Überschriften optimieren: H1-Überschriften sollen Keywords mit hohem Suchvolumen enthalten; H2- bis H6-Überschriften sollen den Text strukturieren und informativ sein
- Einfache URLs: URLs von Beiträgen sollen bereits beim Erstellen möglichst kompakt gehalten werden; mehr als ein paar Keywords braucht es gar nicht
- Social-Media-Komponenten: Suchmaschinen lieben Websites mit sozialen Inhalten; Datenschutzbeauftragte tun es nicht
- Metadaten: Keine lästigen Clickbait-Icons im Titel, wie es viele Affiliate-Websites machen; lieber auf aussagekräftige Titel und Beschreibungen setzen
Nummer 2 ist der Klassiker. Eim Bild hier, ein Bild dort, und schon sieht der Post gut aus.