(Re)Launch Ratgeber – Worauf man beim Veröffentlichen einer Website achten muss

Wenn der Tag der Veröffentlichung nahe rückt, ist meist guter Rat teuer. Eine SEO-Agentur im letzten Moment zu beauftragen, wird das Problem nicht lösen. Vielmehr hätte das bereits im Vorfeld geschehen sollen, wenn man sich seiner Sache nicht sicher ist. Doch egal ob mit oder ohne SEO-Agentur, genaues Arbeiten und am besten doppelte und dreifache Kontrolle der wichtigsten Aspekte sind unabdingbar. Wir zeigen alle relevanten Faktoren, die beim Launchen oder Relaunchen einer Website notwendig sind. Viele der genannten Punkte lassen sich auch auf allgemeine Webprojekte oder selbst Web-Applikationen anwenden.

1. Weiterleitungen

Wenn eine Website relaunched wird, ändern sich oftmals URLs mit, die vorher fix vorgegeben waren. Das kann nicht nur zu einem Problem führen, sondern führt ganz bestimmt zu welchen, wenn man sich nicht aktiv um Weiterleitungen kümmert. Mit permanenten Weiterleitungen können alte auf neue Adressen verwiesen werden. Solche 301-Weiterleitungen teilen Google und anderen Suchmaschinen mit, dass sich der Inhalt verschoben hat. Ignoriert man diesen Schritt im Fall von geänderten Adressen, wird die Anzahl an unauffindbaren Seiten in der Google Search Console drastisch steigen und das Ranking der eigenen Beiträge fallen.

2. Semantische Struktur

Egal ob es sich um einen Erst-Launch oder einen Relaunch einer Website handelt, ist es wichtig, die semantische Struktur und den Aufbau der Seiten zu prüfen. Damit meinen wir das HTML-Gerüst, das sich hinter den Seiten versteckt. Selbstverständlich gilt dieser Punkt auch dann, wenn man nicht aktiv mit HTML hantiert. Auch Content-Management-Systeme wie WordPress oder Drupal erzeugen HTML Strukturen, die für Suchmaschinen gut lesbar sein sollen. Diverse Onpage Optimierungstools ermöglichen hier einen raschen Check des Aufbaus. Auch die korrekte Anwendung von HTML Elementen wird dabei geprüft. Wir geben in unseren Ratgebern einen Überblick zu den besten Onpage Optimierungstools. Auch kostenpflichtige SEO Tools bieten in vielen Fällen kostenlose Testversionen. Für einen einmaligen Launch sollte man seinen Blick auch darauf werfen.

3. Logische Struktur

Neben der semantischen Struktur, die den technischen Aufbau der Seite behandelt, gilt es besonders bei einem Relaunch auch die logische Struktur zu hinterfragen. Selbst bei einem Erst-Launch sollten externe Berater hinzugezogen werden, die diverse Szenarien auf der Website durchlaufen. Mit solchen Usability-Testern kann sichergestellt werden, dass der Tunnelblick, den man selbst womöglich entwickelt hat, ausgemerzt wird. Klar ist, dass dieser Schritt bereits früh genug geschehen sollte, um aufwändigen Änderungen vorzubeugen. Andererseits muss aber das Ergebnis so weit ersichtlich sein, dass die Testpersonen auch wirklich Szenarien durchlaufen, die nachher eintreten können. Wir erwähnen den Punkt der Evaluierung logischer Strukturen aufgrund der Tatasche, da viele Unternehmen solche Schritte verweigern. Bei einem Website Launch oder Relaunch wird oft mit „zu wenig Ressourcen“ und „viel zu wenig Zeit“ argumentiert. Dass die Seite aber womöglich schon lange unbenutzbar ist, wenn man nicht täglich damit arbeitet, erkennt niemand. Wir empfehlen also das kritische Hinterfragen von vorhandem Aufbau, auch wenn das nur ein indirekter SEO-Aspekt ist. Wenn aber Menschen eine Website gut lesen und verstehen können, trifft das auch auf Suchmaschinen zu.

4. Sitemaps

Wenn in den vorangegangenen 3 Punkten Änderungen getätigt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass davon auch die vorhandenen Sitemaps betroffen sind. Weiterleitungen sollten beispielsweise in einer Sitemap abgebildet werden. Ändert sich an der logischen Struktur etwas, das wiederum eine Änderung der internen Links oder URLs zur Folge hat, muss das ebenfalls in der Sitemap verewigt werden. Sitemaps lassen sich über die Google Search Console – und natürlich auch in den Webmaster Tools anderer Suchmaschinenanbieter – einreichen. Wenn man keinen Relaunch, sondern einen Erst-Launch plant und noch nie mit Sitemaps gearbeitet hat, haben wir in unserem Blog passende Anleitungen dafür.

5. Interne Links

Für interne Links gelten Ähnliche Regeln, wie für die logische Struktur der Website. Es gilt zu hinterfragen, ob der Aufbau noch Sinn macht. Zusätzlich muss auch der gleiche Aspekt bedacht werden, der bei den Weiterleitungen zum Einsatz kommt. Denn falls bei einem Relaunch oder einem Serverwechsel URL-Änderungen auftreten können nicht nur externe, sondern auch interne Links brechen. Wenn man mit CMS Systemen wie WordPress arbeitet, helfen SEO Plugins wie Yoast SEO dabei, interne Links pro Beitrag zu identifizieren. Ganz allgemein ausgedrückt kann man aber auch mit Crawling-Tools und Onpage-Analyseprogrammen interne Linkstrukturen durchforsten. Ein nennenswertes Beispiel trägt den Namen Screaming Frog SEO Spider Tool & Crawler Software.

6. Backlinks

Ein Punkt, der im Fall eines Website Launches vorerst beiseitegelassen werden kann, ist jener der Backlinks. Zwar sollte man sich unmittelbar nach dem Launch ans Werk machen, wertvolle Backlinks zu erhalten. Zum Zeitpunkt des Launches sowie bei der dafür notwendigen Vorarbeit spielt das aber keine Rolle. Schließlich ist die Seite bis dahin weder erreichbar, noch wäre es für Google glaubwürdig, wenn man bereits mehrere Backlinks erhält, bevor eine Seite überhaupt Inhalte preisgibt. Dieser Backlink-Aspekt richtet sich also eher an Relaunch-Projekte. Wir empfehlen mit Hilfe der Google Search Console oder mit SEO Tools wie SEMrush und XOVI vorhandene Backlinks unter die Lupe zu nehmen. Ein Backlink ist nicht immer ein guter Backlink. Sollte man qualitativ minderwertige entdecken – das machen einige der genannten Tools anhand von Bewertungen – gilt es sich ans Werk zu machen, dass diese unschädlich gemacht werden. Das kann einerseits auf direktem Wege passieren, indem man die Quelle kontaktiert und darum bittet, nicht mehr zu linken. Andererseits geht das auch, indem man Backlinks für die Suchmaschine offiziell für ungültig erklärt („disavow backlinks“). Das funktioniert allerdings nicht immer zu 100% wie gewünscht und kann relativ hohen Aufwand verursachen. Da man Backlinks nur bedingt beeinflussen kann fassen wir für diesen Website Launch Ratgeber zusammen: vorhandene Backlinks hinterfragen und schädliche Backlinks unschädlich machen – sofern möglich.

7. Ladezeiten

Ein zunehmen wichtiger Faktor, wenn es um Suchmaschinenergebnisse geht, ist die Ladezeit einer Website. Antwortet eine Seite nicht binnen weniger Sekunden kann diese vom Browser nicht rasch genug aufgebaut werden. Das wiederum führt beim Nutzer zu Wartezeiten von weiteren Sekunden. Studien belegen, dass bereits viele Kunden nach einer Wartefrist von 3 Sekunden von einer Seite abspringen. Es ist daher wichtig beim Launch und auch beim Relaunch eines Webprojekts auf den richtigen Webserver zu setzen. Rasche Antwortzeiten sind unabdingbar. Auch semantische Optimierungen können die Ladezeiten verbessern. Zusätzlich kann mit Browser-Caching gearbeitet werden. Die Liste an Optimierungsmöglichkeiten ist groß. Wir empfehlen diesem Punkt große Bedeutung zu schenken, auch wenn es oft viel Aufwand bedeuten kann.

8. Optik in den Suchergebnissen

Der erste Eindruck ist auch online einer der wichtigsten. In vielen Fällen geschieht dieser bei Websiten über die Listung in einer Suchmaschine. Dieses Aushängeschild sollte man selbst regelmäßig betrachten und optimieren. Das Verbessern der Wortwahl in Titeln und Beschreibungen kann Wunder wirken. Auch Rich-Snippets wie Preise, Verfügbarkeit, Bewertungen, Vorschaubilder oder Social Media Elementen können viel dazu beitragen, ob man einen Klick bekommt, oder nicht. Die Optimierung der Optik in den Suchergebnissen wirkt so banal, dass sie in vielen Fällen vergessen und erst Tage später analysiert wird. Bis dahin kann der schlechte Ruf bereits seinen Lauf gemacht haben.

9. Visueller Auftritt

Einen Faktor, den wir bewusst als letzten gelistet haben ist jener des visuellen Endergebnisses der Website. Da wir damit ganz klar optische Faktoren ansprechen, handelt es sich dabei um keinen unmittelbaren SEO-Faktor. Wir raten aber für den Relaunch bewährter Websiten und Onlinepräsenzen auch die Optik zu hinterfragen. Mit nur wenigen CSS-Tricks kann eine Seite aus dem Jahr 2005 in die Gegenwart geholt werden. Das kann nicht nur für einen positiven Effekt sorgen, sondern beugt vor allem vor, dass man in den Köpfen von Besuchern nicht mit negativen, „old-school“ Faktoren assoziiert wird.

4 Kommentare

  1. Smithb929 7. Februar 2018 Antwort
  2. Ray 1. März 2018 Antwort
  3. Matthias' Welt 9. März 2018 Antwort
  4. Mob_IDM 17. März 2018 Antwort

Verfasse einen Kommentar